Zentraleuropa im späten 5. Jahrhundert
Bei den
Germanen, gegen die Kaiser Caracalla im Sommer 213 einen kurzen Feldzug
unternahm, handelte es sich laut byzantinischen Auszügen aus einem verlorenen
Teil von Cassius Dios Geschichtswerk um Alamannen. Dies ist die erste
namentliche Bezeugung der Alamannen in einer antiken Quelle. Ihre
Glaubwürdigkeit, die in der älteren Forschung allgemein akzeptiert war, ist
seit 1984 wiederholt bestritten worden. Die Hypothese, der zufolge der Alamannenname
nicht in Cassius Dios Originaltext stand, sondern später von einem anderen
Autor eingefügt wurde, wurde 1984 von Matthias Springer und Lawrence Okamura
vorgetragen, die unabhängig voneinander zu diesem Ergebnis gelangt waren. Ihrer
Auffassung haben sich eine Reihe von Forschern angeschlossen. Die Authentizität der Stelle bei Cassius Dio hat aber weiterhin Befürworter; Bruno Bleckmann hat sie ausführlich gegen die Kritik verteidigt. Die Bedeutung des Namens, der erstmals 289 n. Chr. in seiner lateinischen Form Alamanni und später auch Alemanni erscheint, ist umstritten. Wahrscheinlich ist er germanischen Ursprungs und bedeutet „Menschen allgemein“ oder „alle (wehrfähigen) Männer“. Die Deutung des Namens als zusammengespülte und vermengte Menschen durch den römischen Historiker Asinius Quadratus, dessen Zeugnis nur bei dem spätantiken Autor Agathias (um 580) bewahrt wurde, könnte auf die Entstehung der Alamannen durch ein
Zusammenwachsen von Gefolgschaften, Familiengruppen und einzelnen Menschen verschiedener Herkunft zurückgehen. Der Ausdruck „Schwaben“ (abgeleitet von Suebi in frühen römischen Quellen) entwickelte sich im Frühmittelalter zu einem Synonym zu „Alemannen“ bzw. „Alemannien“/„Alamannien“ und ersetzte jene im Laufe des Mittelalters. Über die Herkunft der Doppelbenennung gibt es im Wesentlichen zwei Theorien: Die Alamannen sind im Wesentlichen Elbgermanen, daher sei es möglich, dass sie zu großen Teilen aus Stämmen kamen, die sich den Sueben zurechneten. Der Name Sueben sei als Eigenbezeichnung erhalten geblieben und habe erst im Frühmittelalter die Fremdbezeichnung Alamannen wieder abgelöst. Im 5. Jahrhundert sind archäologisch Einflüsse aus dem Donauraum in Alamannien festzustellen. Es wurde vermutet, dass diese auf von dort zugewanderte Donausueben zurückzuführen seien, die ihren Namen mit zu den Alamannen gebracht hätten. Bis um 500 wurden Alamannen und Sueben unterschieden, ab dem 6. Jahrhundert werden die beiden Namen dagegen ausdrücklich als gleichbedeutend überliefert. Der Sueben-Name setzte sich allerdings durch, als das Siedlungsgebiet der Alamannen, das bis dahin als Alamannia betitelt worden war, zum Herzogtum Schwaben wurde.
Auffassung haben sich eine Reihe von Forschern angeschlossen. Die Authentizität der Stelle bei Cassius Dio hat aber weiterhin Befürworter; Bruno Bleckmann hat sie ausführlich gegen die Kritik verteidigt. Die Bedeutung des Namens, der erstmals 289 n. Chr. in seiner lateinischen Form Alamanni und später auch Alemanni erscheint, ist umstritten. Wahrscheinlich ist er germanischen Ursprungs und bedeutet „Menschen allgemein“ oder „alle (wehrfähigen) Männer“. Die Deutung des Namens als zusammengespülte und vermengte Menschen durch den römischen Historiker Asinius Quadratus, dessen Zeugnis nur bei dem spätantiken Autor Agathias (um 580) bewahrt wurde, könnte auf die Entstehung der Alamannen durch ein
Zusammenwachsen von Gefolgschaften, Familiengruppen und einzelnen Menschen verschiedener Herkunft zurückgehen. Der Ausdruck „Schwaben“ (abgeleitet von Suebi in frühen römischen Quellen) entwickelte sich im Frühmittelalter zu einem Synonym zu „Alemannen“ bzw. „Alemannien“/„Alamannien“ und ersetzte jene im Laufe des Mittelalters. Über die Herkunft der Doppelbenennung gibt es im Wesentlichen zwei Theorien: Die Alamannen sind im Wesentlichen Elbgermanen, daher sei es möglich, dass sie zu großen Teilen aus Stämmen kamen, die sich den Sueben zurechneten. Der Name Sueben sei als Eigenbezeichnung erhalten geblieben und habe erst im Frühmittelalter die Fremdbezeichnung Alamannen wieder abgelöst. Im 5. Jahrhundert sind archäologisch Einflüsse aus dem Donauraum in Alamannien festzustellen. Es wurde vermutet, dass diese auf von dort zugewanderte Donausueben zurückzuführen seien, die ihren Namen mit zu den Alamannen gebracht hätten. Bis um 500 wurden Alamannen und Sueben unterschieden, ab dem 6. Jahrhundert werden die beiden Namen dagegen ausdrücklich als gleichbedeutend überliefert. Der Sueben-Name setzte sich allerdings durch, als das Siedlungsgebiet der Alamannen, das bis dahin als Alamannia betitelt worden war, zum Herzogtum Schwaben wurde.
Anfang
des 19. Jahrhunderts wurde der historische Name zuerst in der eingedeutschten
Form Allemannen für die Dialekte am Hoch- und Oberrhein wiedereingeführt. Die
Sprachwissenschaft bezeichnete dann im Rückgriff auf die historischen Alamannen
alle südwestoberdeutschen Dialekte (einschließlich Schwäbisch) als alemannisch.
Entsprechend wurden auch regionale Hausbauweisen und einheimisches Brauchtum
als alemannisch benannt, wie etwa die alemannische Fasnacht. Für den
nordöstlichen Teil des alamannischen Dialektraums ist die Dialekt- und
Eigenbezeichnung schwäbisch üblich geblieben, weshalb sich die dortige Bevölkerung
meist als Schwaben bezeichnet. Die Bevölkerung um Hoch- und Oberrhein, mehr
noch im Elsass, der Schweiz und Vorarlberg betrachtet sich nicht bzw. schon
lange nicht mehr als Schwaben, weshalb
dort heute teilweise die
Eigenbezeichnung als Alemannen verbreitet ist. In Baden-Württemberg grenzen
sich zum Beispiel die Bewohner des ehemaligen Landes Baden oft als Alemannen
gegen die Schwaben aus Württemberg ab; ähnlich verhält es sich bei
Deutschschweizern, in Mittelschwaben und im Allgäu, vgl. Schwaben und Alemannen
und Volksgruppe im Artikel Schwaben. Die Verwendung der Begriffe „Alamannen“
und „Alemannen“ ist in der fachwissenschaftlichen Altertumskunde methoden- und quellenbedingt. Althistoriker schreiben Alamannen und Mediävisten Alemannen.
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