пятница, 31 октября 2014 г.

Berlin

Berlin

Die Geschichte Berlins

Keine andere Hauptstadt Europas hat eine so bewegte Geschichte hinter sich und war solch gravierenden Wandlungen unterworfen wie die deutsche: Berlin hat seit seiner Gründung im 13. Jahrhundert - im Verhältnis zu anderen Metropolen ist die Stadt relativ jung - glorreiche Epochen und extrem dunkle Zeiten erlebt. Besonders im 20. Jahrhundert lagen diese sehr nah beieinander.

Doppelstadt Cölln-Berlin

Zwei mittelalterliche Kaufmannssiedlungen an den Ufern der Spree, auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Mitte - hier hat die deutsche Hauptstadt ihren Ursprung. Die eine der beiden mit dem Namen Cölln wurde 1237 das erste Mal urkundlich erwähnt; dieses Jahr gilt als Gründungsjahr der Stadt. Die andere Siedlung gab der Stadt langfristig ihren Namen: Berlin. Erste urkundliche Eintragung: 1244. Der Name Berlin ist wohl slawischen Ursprungs und bedeutet "Sumpfstadt"; die Siedlung lag auf den trockenen Flächen inmitten eines Sumpfgebietes. Die Siedlung Berlin schloss sich 1307 mit Cölln zusammen, um ihre Rechte gegenüber dem Landesherrn zu sichern und auszuweiten. Zwölf Ratsmänner aus Berlin und sechs aus Cölln saßen im Rathaus, eine gemeinsame Stadtmauer wurde gebaut. Die Städte bildeten damit nach außen eine Einheit, behielten aber jeweils ihre eigenen Verwaltungen und Haushalte. Brandenburg wurde zu dieser Zeit vom sächsischen Geschlecht der Askanier beherrscht. Als der letzte Askanier 1319 starb, gab es einen langen Kampf um die Herrschaft zwischen den Luxemburgern und den Wittelsbachern, unter dem die Bevölkerung der Doppelstadt zu leiden hatte.

500 Jahre Herrschaft der Hohenzollern

Die Bürger von Cölln-Berlin wandten sich wegen ihrer misslichen Lage 1411 an den Markgrafen Sigismund, der Friedrich von Hohenzollern als Schutzherrn für die Doppelstadt einsetzte. Nur vier Jahre später wurde Friedrich I. zum Kurfürsten von Brandenburg ernannt - der Auftakt zur 500 Jahre dauernden Herrschaft der Hohenzollern. Inzwischen hatte Cölln-Berlin rund 8500 Einwohner und bestand aus etwa 1100 Häusern. 1432 wurden die beiden Teile endgültig vereinigt, der inzwischen regierende Friedrich II. machte Berlin zur Hauptstadt Brandenburgs. Er ließ auch das erste Berliner Schloss - das künftige Stadtschloss - erbauen. Im 16. Jahrhundert wuchs die Stadt durch holländische und italienische Einwanderung zunächst weiter. Doch verschiedene Pestepidemien dezimierten die Bevölkerung drastisch. Auch danach ging es schlecht weiter für die Stadt: Der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) war verheerend für Berlin wie auch für weite Teile Europas. Als er endete, hatte der Kurfürst seinen Hof nach Königsberg verlegt, und die Stadt zählte nur noch 6000 Einwohner. Unter Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640 bis 1688) gedieh Berlin allerdings wieder. Am Ende seiner Regentschaft lebten 20.000 Menschen in einer Stadt, die einen zeitgemäßen Befestigungsring, einen Lustgarten sowie eine repräsentative Allee (Unter den Linden) erhalten hatte und zum Zentrum des Brandenburger Handels geworden war.

Preußen-Könige: Schöngeister und Pragmatiker

Der Nachfolger Friedrich Wilhelms erhob 1701 einen Teil des Herzogtums Preußen zum Königreich und ließ sich zu König Friedrich I. von Preußen krönen. Nach der Vereinigung mit drei umliegenden Städten wurde Berlin 1709 zur Haupt- und Residenzstadt Preußens. König Friedrich I. war ein Schöngeist: Unter ihm etablierte sich die Akademie der Künste, und er ließ mehrere barocke Schlösser bauen. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. hingegen war eher pragmatisch: Während seiner Regentschaft (1713 bis 1740) wurde eine neue Mauer um die erweiterte Stadt gebaut, deren Einwohnerzahl auf rund 90.000 angewachsen war. Nachfolger Friedrich II. (1740 bis 1786) lag vor allem am Herzen, dass Berlin zu einer Metropole der Künste wurde. Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Stadt eine erneute Blütezeit, die Einwohnerzahl stieg auf über 150.000 an.

Industrieller Aufschwung nach der Reichsgründung

Als im Jahr 1806 der französische Kaiser Napoleon mit seinen Truppen in Berlin einmarschierte, floh der preußische König Friedrich Wilhelm III. nach Königsberg. Nach zwei Jahren französischer Besatzung kehrte er zurück. Ab diesem Zeitpunkt schritt die Industrialisierung Preußens und Berlins voran - bis im Jahr 1844 eine Rezession ganz Europa erfasste. Die Folgen für Berlin: Ein Viertel der Bevölkerung wurde in Armut gestürzt. 1847 kam es zu Aufständen der Hungernden, die blutig niedergeschlagen wurden. Wilhelm I. übernahm im Jahr 1861 den preußischen Thron. Kurz darauf wurde Otto von Bismarck zum Kanzler ernannt. Er sicherte Preußens Vormachtstellung im deutschsprachigen Raum. Bismarcks nächstes Ziel war die Gründung eines einheitlichen deutschen Staates unter preußischer Vorherrschaft. Dies gelang mit der Reichsgründung am 18. Januar 1871, die Berlin zur deutschen Hauptstadt und Wilhelm I. zum deutschen Kaiser machte. Für die Stadt begann nun der industrielle Aufschwung, der mit einer enormen Zunahme der Bevölkerung einherging. So lebten 1905 mehr als zwei Millionen Menschen in Berlin.

Große Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg betraf Berlin erst relativ spät, als es 1916 und 1917 Hungersnöte und Streiks gab. Kaiser Wilhelm II. dankte nach der deutschen Niederlage und der Revolution von 1918 ab. Am 9. November dieses Jahres riefen mit Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht gleich zwei Politiker in Berlin die erste deutsche Republik aus. Im Jahr 1920 gab es eine Stadtreform: Sieben umliegende selbstständige Städte, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke wurden in die Stadt Groß-Berlin eingemeindet, sodass Berlin auf 3,8 Millionen Einwohner anwuchs. Die Bürger litten in der Folgezeit unter der anwachsenden Arbeitslosigkeit und einer immer rascher voranschreitenden Inflation. Dennoch konnte sich die Stadt als deutsches Zentrum des kulturellen Lebens mit Theatergrößen wie Max Reinhardt und Bertolt Brecht etablieren. Der Börsenkrach von 1929 und die anschließende Depression bereiteten extremistischen
Politikern einen Nährboden. 1933 wurde der Nationalsozialist Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Olympischen Spiele in Berlin wurden 1936 zu einer reinen Propagandaveranstaltung der Nationalsozialisten. Mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 begann der offene Terror gegen die jüdische Bevölkerung: Neun der zwölf Berliner Synagogen gingen in Flammen auf, jüdische Geschäfte wurden geplündert und etwa 1200 jüdische Bürger verhaftet. Als schließlich am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, litt die Berliner Bevölkerung schon bald unter Versorgungsengpässen. Bis zum Ende des Krieges im Mai 1945 wurde die Stadt immer wieder bombardiert. 50.000 Berliner starben, 600.000 Wohnungen wurden zerstört und von vormals 4,3 Millionen Einwohnern lebten noch 2,8 Millionen in der Stadt.

Westberliner Inseldasein bis zum Mauerfall

Durch das Potsdamer Abkommen wurde Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg in vier Sektoren aufgeteilt, von denen je einer von sowjetischen, amerikanischen, britischen und französischen Truppen besetzt wurde. Dadurch wurde Berlin zum Brennpunkt des Kalten Krieges. Die Sowjets versuchten durch eine Blockade der Westsektoren von Juni 1948 an, die gesamte Stadt zu besetzen. Dem begegneten die Amerikaner mit der Luftbrücke, der Versorgung der Westsektoren durch die "Rosinenbomber". Mit dem Ende der Blockade im Mai 1949 endete auch die gemeinsame Verwaltung Berlins. 1949 war ebenfalls das Geburtsjahr der Bundesrepublik Deutschland mit der Hauptstadt Bonn und der Deutschen Demokratischen Republik mit der Hauptstadt Ostberlin. Westberlin fristete von diesem Zeitpunkt an ein Inseldasein. Um den Strom der Flüchtlinge in den Westen langfristig einzudämmen, beschloss die DDR-Regierung 1961 den Bau der Mauer. Die Berliner Mauer teilte 28 Jahre die Stadt, bis am 9. November 1989 die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten geöffnet wurde.


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