воскресенье, 30 ноября 2014 г.

Rezept

Blätterteig - Pizza mit Tomaten

Zutaten:
1 Pck. - Blätterteig aus dem Kühlregal (Rolle)
6 m.-große - Tomate(n)
300 g - Käse, deftiger (z. B. Bergkäse, Raclettekäse, Gruyere ...)
2 Zehe/n       Knoblauch
1 EL - Dijonsenf
3 EL - Olivenöl
 etwas - Thymian, frisch

Zubereitung:

Arbeitszeit: ca. 10 Min. / Schwierigkeitsgrad: simpel / Kalorien p. P.: keine Angabe
Die Blätterteigrolle im Kühlschrank lagern, bis der Rest vorbereitet ist. Der Backofen kann bereits nach Packungsanweisung vorgeheizt werden. Dann die Tomaten und den Käse komplett in Scheiben schneiden. Die 3 EL Öl in ein kleines Gefäß gießen, Thymianblätter (Menge nach Belieben) sowie die 2 gepressten Knoblauchzehen dazugeben. Falls keine Knoblauchpresse vorhanden ist, den Knoblauch in möglichste kleine Stücke hacken. Nun den Blätterteig auf einem Backblech ausrollen und mit Dijonsenf dünn bestreichen. Als Nächstes den Käse und danach die Tomatenscheiben auf dem Blätterteig verteilen. Zu guter Letzt die Öl-Knoblauch-Thymian-Mischung auf die restlichen Zutaten träufeln.  Die fertig zubereitete "Pizza" kann nun in den vorgeheizten Ofen und ist nach ca. 20 - 25 min. fertig.

                                               Guten Appetit!

Russlanddeutsche

Russlanddeutsche warten noch immer auf vollständige Rehabilitierung

Per Gesetz sind die Russlanddeutschen in Russland politisch rehabilitiert. Ihre vor 70 Jahren verlorene Autonomie haben sie nicht zurückbekommen. Das erschwert für sie vieles, meint der Historiker Viktor Krieger. Seit der massenhaften Deportation der Russlanddeutschen ist ein ganzes Menschenleben vergangen. Vor 70 Jahren, am 28. August 1941, wurde vom Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR der Erlass „Über die Umsiedlung der in den Wolga-Gebieten lebenden Deutschen“ herausgegeben. Den deutschstämmigen Sowjetbürgern unterstellte man damals die Bereitschaft zur Kollaboration mit Hitler-Deutschland. Innerhalb von wenigen Wochen wurde über eine Million Russlanddeutsche aus den europäischen Teilen der Sowjetunion umgesiedelt - überwiegend nach Sibirien und Kasachstan. Damit wurde auch die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen de facto liquidiert.
Über die heutigen Probleme der Russlanddeutschen in Russland und Deutschland sprach die Deutsche Welle mit Dr. Viktor Krieger, der selbst aus der ehemaligen Sowjetunion stammt und die Geschichte der Russlanddeutschen an der Universität Heidelberg lehrt. DW-WORLD.DE: 1991 wurde in Russland das Gesetz zur Rehabilitierung der repressierten Völker verabschiedet. Heute, 20 Jahre danach, wird immer noch bemängelt, dass dieses Gesetz nicht alle Probleme der Russlanddeutschen in Russland löst. Wo liegt das Problem? Viktor Krieger: Es geht darum, dass die Autonome Republik der Wolgadeutschen immer noch nicht wiederhergestellt ist. Bei einer ausbleibenden national-territorialen Autonomie kann man von der vollständigen Rehabilitierung der Russlanddeutschen nicht sprechen. In Russland sind sie über das ganze Land verteilt, und das macht die Pflege und Bewahrung ihrer nationalen Eigenart, Kultur, Sprache sehr schwierig. Ehrenamtliches Engagement reicht nicht aus, man braucht staatliche Förderung. Aber ohne diesen offiziellen Status "national-territoriale Autonomie" gibt es ja auch keine Unterstützung seitens der Behörden. Das heißt, es fehlt die Möglichkeit für Beschlussfassungen, es gibt keine Finanzierungsquellen für Programme, die die Pflege der deutschen Kultur unterstützen sollten. Im heutigen
Russland gibt es kein einziges deutsches Theater, keine einzige Zeitschrift der Russlanddeutschen und auch kein staatliches Museum für Geschichte und Kultur. Es gibt bloß ein Paar Expositionen über einzelne Abschnitte in der Geschichte der Russlanddeutschen in den Museen von Omsk und Saratow. Solche Sachen sind für nationale Minderheiten, die über den Autonomie-Status verfügen, selbstverständlich. Für Russlanddeutsche bleiben sie weiterhin ein unerreichbarer Traum. Laut der Volkszählung in Russland von 2002 haben 600 Tausend russische Bürger "Deutsch" as ihre Nationalität angegeben. Rein mathematisch, reicht das für die Schaffung einer national-territorialen Autonomie? 2002 war die erste Volkszählung in Russland, als man die nationale Zugehörigkeit freiwillig angeben durfte. Das haben 600 Tausend ethnische Deutsche auch gemacht. Ich nenne eine andere Zahl zum Vergleich: 400 Tausend Russlanddeutsche haben in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen vor ihrer Auflösung 1938 gelebt. Und heutzutage leben in den russischen autonomen Republiken Kalmykien oder Tschuwaschien viel weniger Kalmyken und Tschuwaschen, als es Russlanddeutsche im ganzen Land gibt. Die Russlanddeutschen bleiben bis jetzt das einzige nicht endgültig
rehabilitierte Volk. Wenn Russland einen Rechtsstaat aufbauen will, dann ist eine solche Situation nicht zulässig. Die Russlanddeutschen können sich damit nicht zufrieden geben. Jüngste Umfragen haben gezeigt, dass die Mehrheit der in Russland lebenden Russlanddeutschen die Idee einer Autonomie-Wiederherstellung unterstützt. Nur so können sie ihr nationales Erbe, ihre Sprache und Kultur aufrechterhalten. Was  können Sie über die Situation der Russlanddeutschen, die nach Deutschland eingewandert sind, sagen? Sie bekommen soziale Unterstützung vom Staat. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es keine privilegierten nationalen Gruppen. In diesem Sinne haben die Russlanddeutschen die gleichen Bedingungen wie die Vertreter anderer Nationalitäten. Natürlich gibt es aber auch Schwierigkeiten. Das betrifft die Integration der ersten Migrantengeneration in die deutsche Gesellschaft - oft wegen der Sprache. Mangelnde Deutschkenntnisse hindern viele daran, ihren Wunschjob auszuüben, eine Ausbildung zu machen oder Umschulungs- und Weiterbildungskurse zu absolvieren. Allerdings ist schon die zweite Generation - also diejenigen, die in Deutschland geboren sind - nicht betroffen. Auch nach der Einwanderung nach Deutschland versuchen die Russlanddeutschen, ihre Besonderheiten zu bewahren. Ansonsten gäbe es nicht so viele Vereine und Organisationen unter dem Dach der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland... Solche Organisationen sind nützlich. Den deutschen Behörden fehlt es an etwas mehr Sensibilität gegenüber den Migranten aus der ehemaligen UdSSR. In der Bundesrepublik gibt es immer noch kein Dokumentationszentrum oder Museum für die Geschichte der Russlanddeutschen. Es gibt ein kleines privates Museum in Detmold. Es existiert, solange das Sponsorengeld da ist. Die Russlanddeutschen sind ein unabdingbarer Teil der deutschen Geschichte. Dabei gibt es noch keine speziellen Forschungs- und Kulturstätten, die vom Staat finanziert wären.
In Deutschland leben mittlerweile etwa 2,7 Millionen Russlanddeutsche aus den Nachfolgerepubliken der UdSSR. Zahlenmäßig ist es fast ein kleines Bundesland.

пятница, 28 ноября 2014 г.

Russlanddeutsche

                     In der Bundesrepublik

 Im vereinigten Deutschland leben heute mehr als zweieinhalb Millionen Bundesbürger rußlanddeutscher Herkunft; somit stellen sie einen bedeutenden demographischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Faktor in diesem Land dar. Für ihr Selbstverständnis spielt die Erinnerung an die Unterdrückung und Verfolgung eine prägende Rolle. Dabei waren die Deutschen aus Rußland nicht nur Objekte staatlicher Politik, sondern traten auch als handelnde und bestimmende Personen auf, die Widerstand, Protest und Verweigerung
leisteten. Auf den ersten Blick ist es erstaunlich, daß die deutsche Minderheit in der Sowjetunion und in der Bundesrepublik vornehmlich als Problem aufgefaßt wurde bzw. wird. In der Sowjetunion äußerte sich dies durch unzählige Beiträge in den Massenmedien, in Propagandabroschüren und wissenschaftlich verbrämten Schriften über das religiöse „Sektenunwesen“, dem eine große Zahl der „Sowjetbürger deutscher Nationalität“ verfallen seien. Auch warf man ihnen eine geringe gesellschaftliche Aktivität und mangelnde sowjetpatriotische Gesinnung vor. Vor allem die Emigrationsbewegung galt als Vorwand für die Beschuldigungen. Somit wurden geschickt Ursache und Wirkung vertauscht. Gleichzeitig mangelte es jedoch
nicht an Beiträgen und Berichten über erfolgreiche Kolchosvorsitzenden, Traktoristen und Schweinezüchterinnen, die beispielhafte Arbeitsleistungen vorwiesen. In Nachschlagewerken, historischen Darstellungen und vor allem in Schulbüchern, im Gesellschaftskundeunterricht wurde die Existenz dieses Volkes indes mit keinem einzigen Wort erwähnt. In den bundesdeutschen Medien werden die übergesiedelten Rußlanddeutschen ebenfalls überwiegend als Problemfaktor hervorgehoben: eine angeblich hohe Kriminalität, Gewaltbereitschaft, Arbeitslosigkeit, Gettoisierung, schlechte Deutschkenntnisse und mangelnde Integration sind dabei Begriffe, die am häufigsten fallen. Solche infantile Urteile erlauben sich manche Politiker und Wissenschaftler: „Ethnisch privilegierte Zuwanderer“, „die am schwierigsten integrierbare Gruppe“, „selbstgewählte
Abschottung“, „religiöse Segregation“, „kaum vorhandene kulturelle Nähe zur Aufnahmegesellschaft“, „autoritäre bzw. rechtslastige Vorstellungen“, „soziokulturelle Fremdheit in Deutschland“ und ähnliches mehr. Selbstverständlich gibt es in Deutschland in Bezug auf die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit gewaltige Unterschiede gegenüber dem einstigen Sowjetstaat: so dürfen die Betroffenen über ihre persönliche Erlebnisse ungehindert berichten und schreiben, auch werden regelmäßig Monographien, soziologische Untersuchungen über historische und kulturelle Fragen und über die gegenwärtige Stellung der Volksgruppe in der Bundesrepublik publiziert. Aber es erfolgt eine geringe gesellschaftliche Teilnahme an ihrem Schicksal. Gesamt- und übergreifende Werke wie etwa die Reihe „Deutsche Erinnerungsorte“ berücksichtigen nicht ihre historischen Erfahrungen. Auch hierzulande wird im
Schulunterricht auf ihr Schicksal sehr selten eingegangen. Das 65. „Jubiläum“ des Regierungserlasses über die Auflösung der Wolgadeutschen Republik am 28. August 1941, der die bürgerliche Entrechtung und ökonomische Ausplünderung der deutschen Minderheit einleitete und schlechthin als unser nationaler Trauertag gilt, wurde in den hiesigen Medien kaum erwähnt und in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Das ist um so mehr bedauerlich, da die Bundesbürger rußlanddeutscher Herkunft inzwischen zu einem integralen Teil der deutschen Nation geworden sind. Dies läßt sich vor allem am Verhalten der zweiten (dritten…) Generation der Einwanderer feststellen: sie haben einerseits die rechtsstaatlichen Grundwerte der Aufnahmegesellschaft verinnerlicht und andererseits den Freiheitsdrang ihrer Eltern und Großeltern bewahrt. Vor allem das Thema Zwangsarbeit verdient umfassendere Beleuchtung. In Deutschland ist sie unzertrennbar mit der Leidensgeschichte von Millionen jüdischer und osteuropäischer Opfer verbunden.
In den Schulen werden Begegnungen mit Zeitzeugen organisiert, die ihr Wissen über die schrecklichen Jahre der nationalsozialistischen Diktatur an die jüngere Generation weitergeben und somit einen wichtigen Beitrag zu demokratischen und freiheitlichen Erziehung leisten. Die vergleichbaren Erlebnisse der rußlanddeutschen Zwangsarbeiter sind dagegen noch nicht in den Schulunterricht einbezogen worden, obwohl sich hier im Lande bereits Zehntausende Überlebende der sowjetischen Straf- und Zwangsarbeitslager befinden. Vor allem beim Thema „Geschichte der UdSSR“ würden ihre Lebenserinnerungen zum besseren Verständnis der stalinistischen Diktatur, der menschenverachtenden Praxis des Terrors, der Zwangarbeit, Verfolgung und Diskriminierung im sowjetischen Staat beitragen. Die Aktualität dieser Problematik ergibt sich auch aus der Tatsache, daß in vielen
Ortschaften und Städten der Anteil der Schüler aus Familien mit rußlanddeutschem Hintergrund bereits im zweistelligen Bereich liegt. Schließlich möchte ich daran erinnern, daß sich im Juli 2013 zum 250ten Mal die Verkündigung des berühmten Einladungsmanifests der russischen Zarin Katharina II. jährt, welche die eigentliche Geburtsstunde der rußlanddeutschen Volksgruppe markiert. Gleichzeitig hoffe ich, daß sich die deutsche Gesellschaft auch für diesen Teil ihrer Geschichte öffnet und anläßlich dieses Jubiläums ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an das kollektive Schicksal der Bundesbürger rußlanddeutscher Herkunft in Form eines ihnen gewidmeten zentralen Dokumentationszentrums und Museums setzt

Rezept

Pfirsich - Nougat Kuchen

Zutaten:

1 gr. Dose/n  Pfirsich(e) (Hälften, Abtropfgewicht 500 g)
200 g - Nutella oder andere Nuss-Nougat-Creme
300 g - Butter oder Margarine, weiche
500 g - Weizenmehl
4 TL, - gestr. Backpulver
300 g - Zucker
4 m.-große Ei(er)
12 EL - Milch
150 g - Aprikosenkonfitüre
 Fett für das Blech

Zubereitung:

Arbeitszeit: ca. 20 Min. / Schwierigkeitsgrad: simpel / Kalorien p. P.: ca. 4.464 kcal
Die Pfirsichhälften in einem Sieb abtropfen lassen. Nuss-Nugat-Creme in einem Topf unter Rühren schmelzen lassen. Den Backofen vorheizen (Ober-/Unterhitze: etwa 200°C, Heißluft: etwa 180°C). Für den Schüttelteig die Butter zerlassen und abkühlen lassen. Das Mehl mit Backpulver mischen, in eine verschließbare Schüssel (etwa 3 l Inhalt) sieben und mit Zucker mischen. Die abgekühlte, aber noch flüssige Butter, Eier und Milch hinzufügen und die Schüssel mit einem Deckel fest verschließen. Die Schüssel mehrmals kräftig schütteln (insgesamt 15 - 30 Sekunden), sodass alle Zutaten gut vermischt sind. Alles mit einem Schneebesen oder Rührlöffel nochmals sorgfältig durchrühren, damit die trockenen Zutaten vom Rand mit untergerührt werden. Den Teig auf ein Backblech (40 x 30 cm, gefettet) geben und glatt streichen. Die Pfirsichhälften in Spalten schneiden und auf dem Teig verteilen. Danach die Nugatcreme mit einem Teelöffel klecksweise zwischen den Pfirsichspalten auf dem Teig verteilen. Das Backblech in den vorgeheizten Backofen schieben und auf der mittleren Einschubleiste ca. 20 - 25 Minuten backen. Das Backblech auf einen Kuchenrost stellen. Die Konfitüre durch ein Sieb streichen und mithilfe eines Pinsels auf dem heißen Kuchen verstreichen. Den Kuchen erkalten lassen.

                                              Guten Appetit!

среда, 26 ноября 2014 г.

Rezept

Kartoffel - Käse - Suppe

Zutaten:

1 Stange/n - Porree, in Scheiben
500 g - Kartoffel(n)
1 Dose/n       Mais
1 - Paprikaschote(n), rot, gewürfelt
100 g - Speck, in Würfeln
2 EL - Curry, je nach Schärfe und Vorliebe
2 Pck. Frischkäse mit Kräutern
500 ml - Brühe, (Geschmack nach Wunsch)
1 EL - Öl
 Petersilie, zur Dekoration

Zubereitung:

Arbeitszeit: ca. 25 Min. / Schwierigkeitsgrad: simpel / Kalorien p. P.: keine Angabe
Kartoffeln schälen, in grobe Stücke schneiden und etwa 20 min kochen lassen. In der Zwischenzeit den Porree waschen und in Ringe schneiden. Zusammen mit dem abgetropften Mais, der geschnittenen Paprika und dem Speck in einem Suppentopf anbraten. Je nach Geschmack kann man auch anderes Gemüse wie Brokkoli o.ä. zugeben. Paprika tue ich nur wegen der Farbtupfer zu. Mit dem Curry bestäuben und kurz mit anrösten lassen. Danach mit Brühe ablöschen. Die Menge ist abhängig davon, wie dick oder dünn die Suppe später sein soll. Kann aber jederzeit noch zugegeben werden. Das ganze etwa 10 Minuten köcheln lassen. Nun die gegarten Kartoffeln stampfen und mit dem Frischkäse unter die Suppe rühren. Aufgrund der Stärke in der Kartoffeln dauert das Ganze etwas.

                                            Guten Appetit!

Geschichte

                                Der Mark Brandenburg


Die Mark Brandenburg entstand im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus, der bisher Deutsche Ostsiedlung genannt wurde, indessen aber zugleich Bestandteil eines gesamteuropäischen Prozesses war, in dem die Peripherie Europas dem christlich-feudal organisierten Zentrum (zwischen der Elbe und den Pyrenäen, mit der Schwerpunktachse zwischen Mailand und London) akkulturiert wurde. Betrachtungszeitraum ist die Zeit vom Zuzug der Slawen in ehemals germanische Gebiete nach dem Ende der Völkerwanderungbis zum Aussterben der Gründerdynastie der askanischen Markgrafen von Brandenburg. Voraussetzung war ein ohne straffe Fürstenherrschaft gebliebener Raum zwischen Elbe und Oder, in dem lediglich die Obotriten und Pomoranen nach dem Vorbild ihrer Nachbarn die Prinzipien der Christianisierungund der Feudalherrschaft übernommen hatten. Die Änderung der Herrschaftsverhältnisse vollzog sich im Spannungsfeld zwischen dem sächsischen Teil des Reichs im Westen (Askanier, Welfen, Wettiner und Magdeburger Erzbischöfe), den Dänen im Norden sowie Polen(Großpolen, Pommern und Schlesien) im Osten und Böhmen im Südosten. In diesem von Elbslawen und Sorben bewohnten Dreieck liegt auch die Niederlausitz, die erst ab 1815 Bestandteil der damaligen preußischen Provinz Brandenburg wurde (ebenso das Ländchen Jüterbog); manches in der Entwicklung der Lausitz lief parallel, manches aufschlussreich anders als in Brandenburg. Da es die deutschen Fürsten sind, die sich auf Dauer durchsetzten, ist für diesen Bereich der Forschungsbegriff Germania Slavica gewählt worden. Die von den brandenburgischen Askaniern im 12. und 13. Jahrhundert geschaffene Mark bewahrte ihre Stabilität auch im Interregnum nach deren Aussterben, sodass die Mark unter den im 15. Jahrhundert folgenden Hohenzollern zur Keimzelle des Kurfürstentums Brandenburg (ab 1657 Brandenburg-Preußen), des Königreichs Preußen (1701) und letzten Endes auch des Deutschen Kaiserreichs von 1871 wurde. Der Aufstieg und die Expansionspolitik der askanischen Markgrafen im Land zwischen Elbe und Oder sind symptomatisch für zwei Strukturwandelprozesse, die von genereller Bedeutung für das östliche Mitteleuropa im 12. und 13. Jahrhundert waren: der hochmittelalterliche Landesausbau und die Herausbildung weitgehend selbstständiger Landesherrschaften. Über die klassischen Daten der Ereignisgeschichte (vor allem Kriegszüge und die Abfolge von Herrschaftsdynastien) in den Artikeln „Mark Brandenburg“ und „Geschichte Brandenburgs“ hinaus behandelt dieser Artikel daherstrukturgeschichtliche Entwicklungen (Longue durée); außerdem angesichts der geringen Anzahl von Quellen auch Forschungsprobleme. Bei
diesen handelt es sich zwangsläufig oft um generelle Fragen, die über den engen Rahmen der frühen Mark hinausgehen; im Zweifelsfall beziehen sich aber die nachfolgenden Darstellungen ausschließlich auf den Raum zwischen Elbe und Oder, zwischen Fläming und Mecklenburgischer Seenplatte.

вторник, 25 ноября 2014 г.

Russische Mafia


            Russische Mafia

  Die Ausweitung der organisierten Kriminalität in Russland nach dem Fall der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre stand einerseits im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen wirtschaftlichen Niedergang und zum anderen mit sich bietenden Möglichkeiten der Privatisierung von Kollektiveigentum aus staatlichem oder Volksvermögen. Zarismus und Stalinismus hatten bereits über Gefängnisse und Lager wie den Gulag zur Ausweitung der Formen und der Mentalität der Diebe im Gesetz geführt. Nun bot die sich verändernde Ökonomie, Schattenwirtschaft und Korruption im Zerfallsprozeß der Sowjetunion Gelegenheit, mittels neuer halblegaler bis verbrecherischer Zusammenschlüsse Kapital in Oligarchenhänden zu akkumulieren. Verzweifelte Arbeitslose begannen in großer Zahl für das
Verbrechen zu arbeiten, so konnte sich die Mafia ausbreiten. Nach offiziellen Schätzungen arbeiten um die 100.000 Menschen direkt für die Mafia, die Zahl indirekt abhängig in mafiotische Machenschaften Verstrickter ist unbekannt.Viele Paten und wichtige Mitglieder der russischen Mafia rekrutierten sich aus dem Offizierskorps der sowjetischen Streitkräfte und des KGB, deren Mitglieder nach dem Ende des Kalten Krieges mit der Reduzierung der Streitkräfte ihre Posten verloren. Die Banden warben auch viele Sportler wie Boxer und Kampfsportler an, denen sie im Racketeering und als Personenschützer finanzielle Perspektiven bieten konnten. Große Teile der Geschäfte laufen über Drogen- und illegalen Waffenhandel sowie Erpressung. (russisch Русская мафия, Russkaja Mafia, auch Братва, Bratwa, Bruderschaft) ist der Name verschiedener Gruppen der organisierten Kriminalität, die aus dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion stammen und sich nach dem Zerfall derselben auch international ausgebreitet haben. Zu den Hauptvertretern gehören die Kartelle Tambowskaja (Тамбовская банда,
Sankt Petersburg) sowie Ismailowskaja und Solntsewskaja (Измайловская группировка und Солнцевская братва, beide Moskau). In Deutschland ist bislang nur eine aktive Gruppierung dieser Art bekannt: Die Samarowskaja Gruppa (Замаровская Группа), die von Berlin aus die Geschäfte in Ostdeutschland leitet und von Köln aus die im Westen. Inoffiziell kann man aber von mehreren solcher Organisationen alleine auf deutschem Gebiet ausgehen. Russischsprachige Verbrecherorganisationen, die nicht den Dieben im Gesetz angehören, bezeichnen sich selbst als „Zdarowi Obras“ („Gesunde Lebensart“). Da die Diebe im Gesetz verschiedene Verhaltensregeln befolgen, die unter Anderem Drogenhandel und Zuhälterei verbieten, findet man gerade in diesen Bereichen Vertreter des „Zdarowi Obras“ (die jedoch von Laien oftmals mit den Dieben im Gesetz verwechselt werden). Die russische Mafia scheint in ähnlicher Weise organisiert zu sein wie die bekanntere italienische Mafia mit ihren Zweigen Cosa Nostra, Camorra, ’Ndrangheta oder Sacra Corona Unita.

Rezept

Gyros-Tomaten-Suppe

Zutaten:

200 g - kleine Champignons
1 - kleine Gemüsezwiebel
1- Knoblauchzehe
2 EL - Olivenöl
500 g - mariniertes Gyrosfleisch (Fleischtheke)
1 Dose - (850 ml) geschälte Tomaten
4 EL - Chilisoße (Flasche)
1 TL - getrockneter Oregano
Salz und Pfeffer
100 g - Feta
50 g - schwarze Oliven (mit Stein)

Zubereitung:

Champignons putzen, evtl. kurz waschen. Zwiebel und Knoblauch schälen. Zwiebel in Streifen schneiden. Knoblauch fein würfeln. Öl in einem großen Topf erhitzen. Gyros, Zwiebel und Knoblauch darin kräftig anbraten. Pilze kurz mitbraten. Tomaten samt Saft, 1⁄8 l Wasser und Chilisoße zugeben und aufkochen. Mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt ca. 10 Minuten köcheln. Feta zerbröckeln. Oliven kurz in der Suppe erwärmen. Suppe anrichten, Feta darauf verteilen. Dazu schmeckt Fladenbrot.

                                                      Guten Appetit!

понедельник, 24 ноября 2014 г.

Rezept

Apfelmus - Vanillepudding - Kuchen

Zutaten:

Für den Boden:
200 g - Mehl
80 g - Zucker
80 g - Butter
1 - Ei(er)
1/2 Pck. - Backpulver
 Für die Füllung:
2 - Äpfel
1 Pck. - Apfelmus (ca.750 g)
1 Pck. - Puddingpulver (Vanillegeschmack)
 Zucker
 Zimt
 Für die Streusel:
150 g - Mehl
60 g - Zucker
80 g - Butter
 etwas - Zimtpulver

Zubereitung:

Arbeitszeit: ca. 30 Min. / Schwierigkeitsgrad: simpel / Kalorien p. P.: keine Angabe.

Alle Zutaten für den Teig zusammenmischen. Den nun entstandenen Teig in die Springform geben und einen Rand von ca. 2 - 3 cm formen. Ich mache das immer mit den Händen, ohne Ausrollen, dadurch wird er zwar nicht überall exakt gleich hoch, aber ich komme damit besser zurecht, als mit dem Ausrollen. Das Apfelmus in einen kleinen Topf geben und zum Köcheln bringen, ich gebe da schon immer ein wenig Zimt dazu. Währenddessen können die Äpfel geschält, geviertelt und in kleine Scheiben geschnitten werden. Die eine Hälfte der geschnittenen Äpfel gebe ich schon jetzt auf den Boden die andere Hälfte hebe ich für später auf. Wenn das Apfelmus leicht blubbert, kann das Vanillepudding-Pulver nach Packungsanweisung angerührt und dann dazugeben werden. Gleich kräftig umrühren und wie beim Puddingkochen den Topf von der Platte nehmen. Dann kann die Masse auf den Boden gegeben werden, es ist egal ob man die Masse ein wenig abkühlen lässt oder nicht, ich habe da keinen sonderlichen Unterschied festgestellt, wenn die Masse wärmer ist - finde ich - lässt sie sich besser verteilen. Dann gebe ich den Rest der geschnittenen Äpfel auf die Masse. Nun werden die Zutaten für die Streusel verknetet (und ja nicht mit dem Zimt sparen) und darauf verteilt. Ich gebe den Kuchen dann bei ca. 160°C (Umluft) für 45 - 50 Minuten in den Backofen.

                                                    Guten Appetit!

воскресенье, 23 ноября 2014 г.

Russlanddeutsche

            Enttäuschungen unter Jelzin 1991-1999

  Angesichts des fortschreitenden Zerfalls des sowjetischen Vielvölkerstaates und der zunehmenden Machtlosigkeit der politischen und legislativen Institutionen auf Unionsebene richteten sich die Hoffnungen der deutschen Aktivisten verstärkt auf die russländische Führung unter dem charismatischen Vorkämpfer für politische und marktwirtschaftliche Reformen, Boris Jelzin. Leider konnte auch die russländische Staatsführung, ähnlich wie zuvor die Unionsregierung, sich nicht zu einer rechtsstaatlichen Losung des deutschen Problems durchringen, obwohl es an vollmundigen Bekundungen der Solidarität nicht mangelte. Andersherum versuchte man die Aufmerksamkeit von der Wolga auf zwei nationale, deutsche Landkreise in Sibirien zu lenken: im Juli 1991 erfolgte die Gründung des Rayons „Halbstadt“ im Bestand der Region Altaj und im Februar 1992 „Asowo” in der Nähe von Omsk. Diese ländlichen Territorien mit je 1.400 qkm Fläche erfuhren zunächst als gepriesene „Insel der Hoffnung“ von der der bundesdeutschen Seite vielfaltige Unterstützung. Hunderte von Millionen DM wurden in den Jahren 1992-1999 für die Errichtung von Schlachthöfen, Käsereien und für Objekte der sozialen Infrastruktur ohne einen nennenswerten Effekt – im Sinne einer Ermunterung der deutschen Bevölkerung zum Verbleib in Russland – ausgegeben. O Reportage über eine antideutsche Kundgebung am 27. Januar 1990 im Rayon Sowetski, Gebiet Saratow (ehemals Kanton Mariental, Wolgadeutsche Republik) im Lokalblatt Sarja („Morgenröte“).b die beiden administrativen Rayons mit der erdruckenden Dominanz des landwirtschaftlichen Sektors und den fehlenden politischen Interessenvertretungen, mit kaum wahrnehmbaren sozioökonomischen Gestaltungsmöglichkeiten und einer archaisch wirkenden Folklorisierung des kulturellen Lebens eine wirkliche Zukunftsperspektive für die bereits mehrheitlich in Städten lebenden Russlanddeutschen aufweisen konnten, darf getrost bezweifelt werden. Auch die ländliche Bevölkerung sah für sich keine tragfähige Perspektive: bis Ende 1998 wanderte allein aus dem Rayon „Halbstadt” 80 Prozent der angestammten deutschen Bevölkerung aus. Diese sibirischen Landkreise fungieren nun in erster Linie als Auffangbecken für Flüchtlinge und Migranten aus dem benachbarten Kasachstan.

Mikrokosmos

Neue Einblicke in den marinen Mikrokosmos

Konfokales Laserrastermikroskop erweitert Analysemöglichkeiten am GEOMAR

09.10.2012/Kiel. Die große Bedeutung von kleinen organischen Partikeln und Organismen für die Nahrungsnetze der Ozeane und den globalen Kohlenstoffkreislauf ist zwar generell bekannt. Doch im Detail sind viele der beteiligten Prozesse noch nicht verstanden. Im GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel soll jetzt ein neues Spezialmikroskop helfen, das Wissen über diesen Mikrokosmos zu erweitern. 

  Sie sind so winzig, dass sie mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen sind. Trotzdem spielen organische Partikel und kleine Organismen wie z.B. Bakterien, einzellige Algen und Ruderfußkrebse eine extrem wichtige Rolle in den Nahrungsnetzen der Ozeane, bei der globalen Produktion von Sauerstoff oder bei der Bindung von Kohlenstoff. Um ihre Bedeutung für Stoff- und Energieflüsse in den Ozeanen im Detail zu verstehen, ist es oft notwendig, die organischen Partikel und die Organismen mit hochauflösenden Mikroskopietechniken zu analysieren. Im GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel steht für solche Analysen jetzt ein gut ausgestattetes Konfokales Laserrastermikroskop zur Verfügung. Mit einem solchen Mikroskop können die untersuchten Strukturen mit einer Auflösung von wenigen hundert Nanometern detailliert dreidimensiona
l dargestellt werden. „Dies ermöglicht uns, weiter als bisher in den marinen Mikrokosmos vorzudringen“, sagt Professorin Dr. Anja Engel, Leiterin des Forschungsbereichs „Marine Biogeochemie“ am GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Das neue, 200.000 Euro teure Gerät konnte dank einer Zuwendung der Helmholtz-Gemeinschaft an Professorin Engel erworben werden. Das Geld stammt aus Fördermitteln für exzellente Wissenschaftlerinnen. Das Mikroskop soll zunächst vor allem zur Untersuchung von sogenannten Gelpartikeln eingesetzt werden. Diese entstehen aus gelösten organischen Substanzen und spielen eine wichtige Rolle im organischen Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. „Über ihre genaue Zusammensetzung und Verfügbarkeit ist erst wenig bekannt“, sagt Professorin Engel und ergänzt:
„Mit diesem Mikroskop wird es uns möglich sein, die Struktur, die biochemische Zusammensetzung und die mikrobielle Besiedlung einzelner Gelpartikel direkt zu untersuchen.“ Das Gerät erzeugt scharfe und detaillierte Bilder von optischen Schnitten durch die Präparate. „Aus einer Serie von Bildern optischer Schnitte durch verschiedene Schichten der Präparate können wir dann präzise dreidimensionale Darstellungen anfertigen“, erklärt Dr. Jan Michels. Der Meeresbiologe gehört seit Juni zur Arbeitsgruppe von Professorin Engel und ist für die Betreuung und die Anwendung des neuen Mikroskops zuständig. Vorher hat er sich bereits im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung sowie im Zoologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit der Darstellung von marinen Organismen mit Hilfe verschiedener Mikroskopietechniken befasst. Über die Untersuchung der Gelpartikel hinaus können mit dem neuen Mikroskop in Zukunft viele weitere Fragen zur marinen Mikrowelt bearbeitet werden. „Je mehr wir über die marinen Mikroorganismen erfahren, desto mehr erkennen wir, welche Bedeutung sie für das Klima und die Gesundheit der Ozeane, und damit letztendlich auch für uns Menschen haben“, betont Professorin Engel.

Rezept

Barbecue Pizza

Zutaten:

500 g - Weizen Mehl Type 405
42 g - Hefe frisch
125 ml - Milch
0.5 TL - Salz
1 EL - Olivenöl
250 g - Passierte Tomaten
1 Flasche - Barbecuesoße
6 große - Champignons
125 g - Bacon
2 - Chili grün
8 Scheiben - Salami
125 g - Bergkäse
Pizzakäse
3 - Rote Zwiebeln
50 ml - Ahornsirup
20 Stk. - Kartoffelchips frisch (roh)

Zubereitung:

Teig * Hefewürfel in einer Tasse mit etwas lauwarmer Milch auflösen, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind. * Diesen dann mit dem Mehl, Olivenöl und den Gewürzen zu einem Hefeteig vermengen. * Den Teig an einem warmen Ort 2 Stunden gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat. * Danach auf ein mit Backpapier ausgelegtes, beöltes Backblech ausrollen. Tomatensauce * da Backrohr auf 180 °C vorheizen. * Die passierten Tomaten mit der Barbecue Soße, vermischen und anschließend, * Den Pizzaboden damit bestreichen. * Danach den Belag beliebig darauf verteilen. * Die Pizza im heißen Ofen 30 Minuten lang backen lassen. Belag * Pizza mit den Zutaten Belegen am Ende alles mit dem Ahornsirup beträufeln. Backofen auf 250 °C vorheizen. Ich empfehle Ober/Unter Hitze und die Pizza ca. 10-15 Minuten backen.

                                                   Guten Appetit!

суббота, 22 ноября 2014 г.

Russlanddeutsche

DER RUSSLANDDEUTSCHEN IM ZWANGSARBEITSLAGER

  Am 10. Januar und 14. Februar 1942 verfügte das Staatliche Verteidigungskomitee (Gosudarstvennyj Komitet Oborony – GKO) mit Stalin an der Spitze über die Aushebung der deutschen Männer im wehrpflichtigen Alter von 17 bis 50 Jahren für den Einsatz in der Industrie. Da das Stalinregime offensichtlich am verminderten Rechtsstatus dieser Minderheit festhalten wollte, kam die übliche Einberufung in die Baubataillons oder Bautrupps nicht in Frage. Zum anderen waren sich die zuständigen Stellen im klaren, dass es einfach unmöglich wäre, kurzfristig alle erwachsenen Russlanddeutschen gerichtlich abzuurteilen, um sie dann ins Straflager zu überführen und als Häftlinge auszubeuten. Deshalb bediente man sich eines raffinierten Tricks: auf Anraten des NKVD entstand eine neue GULag-Kategorie: «trudmobilizovannyj nemec – arbeitsmobilisierter Deutscher», eine Zwitterkonstruktion aus einem rekrutierten Bauarbeiter und einem Strafgefangenen, wobei diese Zwangsarbeiter in der GULag-Statistik keine Erwähnung fanden. Eine Besonderheit dieser Aushebung war ihr umfassender Charakter: neben den einfachen Arbeitern und Bauern fand sich in den Arbeitslagern die ganze intellektuelle und Funktionärsschicht der Russlanddeutschen wieder: Deputierte des Obersten Sowjets der UdSSR bzw. der Unions- und autonomen
Republiken, Minister und Regierungsbeamte, Partei-, Wirtschafts- und Sowjetkader aus der Wolgadeutschen Republik, Professoren und Dozenten, Schriftsteller und Ärzte, Lehrer und Ingenieure, Offiziere und Richter. Nach unvollständigen Angaben wurden im Laufe des Krieges auf die dem NKVD unterstellten Bauobjekte und Lager um die 182.000 deutsche Zwangsarbeiter eingewiesen. Am 7. Oktober 1942 ordnete das GKO eine zusätzliche Mobilisierung der deutschen Jugendlichen und Männer im Alter von 15 bis 16 und 51 bis 55 Jahren sowie der deutschen Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren für die gesamte Dauer des Krieges an. Im Laufe von nur wenigen Wochen hat man 123.552 Personen, darunter 52.742 Frauen zusammengetrieben; weitere Mobilisierungen folgten in den darauffolgenden Monaten und Jahren, wenn auch, angesichts der Erschöpfung des menschlichen Potentials, in geringerem Umfang. Obwohl für alle Nationalitäten der UdSSR die bestehende Arbeitspflicht im Laufe des Krieges wesentlich verschärft wurde, durften die Sowjetbürger in der Regel eine Beschäftigung vor Ort annehmen. Deutsche Mütter, verheiratete Frauen, ältere Menschen und die sich im Schulalter befindenden Jugendlichen jedoch erfuhren eine massenhafte Aushebung und Verschickung in Hunderte und Tausende Kilometer entfernt liegende Ortschaften, wo sie zum Arbeiten dienstverpflichtet wurden. Die Verzweiflung und Erbitterung war um so größer, da die russischen, kasachischen oder andersethnischen Familien in der Regel von derartigen Rekrutierungen verschont blieben. Diese Zwangsarbeiter ließ man diesmal unter verschiedenen Industriebranchen verteilen: zum 1. Januar 1944 waren im Volkskommissariat für Kohleförderung 56.551 Deutsche eingesetzt, für Erdölförderung 30.250, für Munition 8.021 usw. Neben der militarisierten Bewachung spielte bei der Unterdrückung der
mobilisierten Deutschen vor allem die sowjetische Geheimpolizei eine wichtige Rolle. Vertreter der Staatssicherheit im Einsatzort war die berüchtigte «Operativ-tschekistische Abteilung» (Operativno-Čekistskij Otdel – OČO). Die OČO agierte weitgehend autonom und unterstanden territorial den Gebietsverwaltungen des NKVD und der operativen Verwaltung der GULag-Zentrale. Eine massive Welle von Repressionen erfasste die Russlanddeutschen: bis zum Juli 1944 wurden 8.543 Zwangsarbeiter aufgrund von Fluchtversuchen, angeblichen Sabotageakten und konterrevolutionärer Arbeit, aufgrund von Selbstverstümmelungen und «absichtlicher» Abmagerung (!) verhaftet und davon wurden 6.392 zu langjähriger Haft im Straflager und 526 zum Tode verurteilt. In den meisten Fällen wurde die Bestrafung durch das Sonderkollegium (Osoboe Soveščanie – OSO) beim Volkskommissar des Innern der UdSSR unter Umgehung der ordentlichen Strafgerichtsbarkeit vorgenommen. Die Terrorisierung der Zwangsarbeiter diente mehreren Zielen: Zum einen war dies ein wichtiges Mittel zur Einschüchterung und Gefügigmachung vor allem der Intellektuellen, der Fachleute, der ehemaligen Funktionäre bzw. Wirtschaftsleiter, denn die Beseitigung der nationalen Elite degradierte die Deutschen zu einer willenlosen Verfügungsmasse. Zum anderen musste die Zahl der Verurteilten bzw. der aufgedeckten «konterrevolutionären» Organisationen unter den Deutschen die Existenzberechtigung eines jeden einzelnen Tschekisten sichern und ihn vor der Frontversetzung bewahren. Und, nicht zuletzt, sollten die Geheimpolizisten glaubwürdige Beweise der «verräterischen und verbrecherischen» Tätigkeit der Deutschen liefern, um ihre Entrechtung im nachhinein zu untermauern. Eines der spektakulärsten unter den Hunderten politischen Verfahren gegen die deutschen Zwangsarbeiter während der Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre war zweifellos der geheime Prozess gegen prominente Staats-, Partei- und Wirtschaftsfunktionäre der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRdWD) in den Jahren 1944 – 46. Seit der Liquidierung der autonomen Republik war das Bestreben der Geheimpolizisten ersichtlich, sämtliches belastendes Material gegen die ehemalige Führungsschicht der Wolgadeutschen zu sammeln. Sie sollte diskreditiert und nach Möglichkeit strafrechtlich belangt werden, um dem Stalinregime nachträgliche Rechtfertigung für die Auflösung der ASSRdWD und die repressiven Maßnahmen gegen eigene Bürger deutscher Herkunft zu liefern. In diesen geheimen Strafprozess wurden mehrere Dutzend Personen aus den Lagern im Gebiet Sverdlovsk (Bogoslovlag, Ivdel’lag) und in der Region Krasnojarsk (Kraslag) verwickelt. Wie die Nachermittlungen aus der Chruščev-Zeit ergaben, kamen diese und andere Gruppenstrafsachen nur durch grobe Verletzungen der sogar damals geltenden Gesetze zustande. Alle darin involvierten Personen wurden dann größtenteils postmortal rehabilitiert. Die Situation, in der sich die deutsche Volksgruppe infolge der erhobenen Verratsvorwürfe, der Deportationen, des Konfiszierens der Vermögen und der Zerstreuung auf dem Riesenterritorium Sibiriens und Kasachstans befand, machte es einfach unmöglich, ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen, zumal sie durch den Krieg mit Deutschland und der grassierenden antideutschen Propaganda keine Unterstützung seitens anderer sowjetischer Völker oder aus dem Ausland erwarten konnten. Der Großteil der Russlanddeutschen
glaubte an einen verhängnisvollen Irrtum und dachte nicht im geringsten daran, irgend eine Auflehnung gegen die Staatsmacht zu leisten. Auch die Einweisung ins Arbeitslager rief keinen wirkungsvollen Protest hervor. Die uns bekannten Fälle widerständigen Verhaltens waren vor allem Ausdruck persönlicher Überlebensstrategien: Flucht, Selbstverstümmelung, Krankmeldung... Die sichtbarste Form des individuellen Widerstands in all den Jahren der Einweisung ins Arbeitslager war die Flucht. Ein Zwangsarbeiter suchte diesen Ausweg sowohl aus Protest gegen den erniedrigenden Status eines mobilisierten Deutschen, als auch wegen der unerträglichen Arbeits- und Lebensbedingungen am Einsatzort. Eine nicht zu unterschätzende Motivation war zusätzlich die drückende Sorge um den Gesundheitszustand oder sogar um das Überleben der zurückgebliebenen Angehörigen. Die Lager- bzw. Betriebsverwaltung ergriffen eine Reihe von Maßnahmen, um eine deutliche Reduktion der Fluchtversuche zu bewirken. Zum einen entzog man den eingetroffenen Deutschen alle Personaldokumente wie Pässe, Militärausweise und Bescheinigungen jeglicher Art. Reguläre Durchsuchungen der Baracken auf verbotene Gegenstände hin – Stech- und Schneidwerkzeuge, Taschen- und Rasiermesser, Kompasse, Uhren, Karten, sogar saubere Kleidung – sollten die Fluchtgefahr minimieren. Ein dichtes Netz von angeworbenen Zuträgern unter den Mobilisierten gaben der Staatspolizei die Möglichkeit, geplante Ausbrüche im
Keim zu ersticken. Die ortsansässige Bevölkerung, durch massive Greuelpropaganda und Verlust der Angehörigen in den kämpfenden Einheiten ohnehin erbittert, wurde vor Kontakten mit den Deutschen gewarnt und zur Anzeige der entlaufenen Deutschen bzw. Mithilfe bei ihrer Verfolgung aufgerufen. In den umliegenden Dörfern und Eisenbahnstationen entstanden Hilfsgruppen, die sich aktiv an Fahndungen beteiligten. Nach Archivdokumenten und Erinnerungen von Zeitzeugen zu beurteilen, fanden kollektive Unmutsbekundungen verhältnismäßig selten statt. Das ging im wesentlichen auf Vereinsamung und Entsolidarisierung der Zwangsarbeiter zurück, deren Behauptungswille zusätzlich durch das Vorhandensein zahlreicher geheimer Informanten und der abschreckend wirkenden Härte einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung gelähmt wurde. Wenn es dennoch zu solchen Unmutsbekundungen kam, dann handelte es sich vor allem um spontane Aktionen, um gruppenspezifische Reaktionen auf einen besonders eklatant empfundenen Verstoß bzw. eine Verletzung ihrer bescheidenen Rechte. Als typischer Vorfall kann das Geschehen in der Kantine des Kohlentrust «Čeljabugol»n der Stadt Čeljabinsk Anfang 1943 betrachtet werden: ein Arbeitsmobilisierter versuchte mit gefälschten Lebensmittelkarten eine zusätzliche Mahlzeit zu bekommen. Von den diensthabenden Mitarbeitern des Betrugs überführt, rief er um Unterstützung und erhielt spontane Solidaritätsbekundungen von den etwa 100 anwesenden Deutschen. Neben der scharfen Kritik an der Kantinenleitung, in der sich die lange angestaute Unzufriedenheit mit den mageren Portionen äußerte, wollten die Tschekisten «antisowjetische Aufrufe gegen die bestehende Ordnung und die Maßnahmen der Sowjetregierung und ihrer Führer» vernommen haben. Drei aktive Teilnehmer dieses Aufbegehrens – im NKVD-Jargon «volynka» genannt – wurden verhaftet und nach Art. 58, Abs. 10 (Aufforderung zum Sturz der Sowjetherrschaft) und Art. 59, Abs. 2 (Massenunruhen) des Strafgesetzbuches der
Russischen Föderation belangt. Neben der am weitverbreitesten individuellen bzw. gruppenspezifischen Resistenz und Auflehnung trat bisweilen auch ein durchaus ideologisch begründeter Protest in Erscheinung. Dieser formierte sich in erster Linie in den national abgesonderten deutschen Parteiorganisationen in den Arbeitslagern und richtete sich sowohl auf die Änderung der politischen und arbeitsrechtlichen Stellung der Zwangsarbeiter als auch auf die Verbesserung der miserablen Arbeits- bzw. Lebensbedingungen in den Einsatzorten. Angetrieben durch die bittere Enttäuschung, die die stalinistischen Parteikader und Sympathisanten des bolschewistischen Regimes unter den Russlanddeutschen nach den pauschalen Verratsbeschuldigungen, der Deportation und ausnahmsloser Rekrutierung in die Zwangsarbeitslager erlitten haben, forderten einige von ihnen die Einhaltung der «leninschen-stalinschen Nationalitätenpolitik». Nicht selten bildete diese Kritik den Tatbestand der antisowjetischen Agitation und Propaganda und diente als Anlass zum Eingreifen der Staatssicherheitsorgane. Die Nachkriegsgeschichte der deutschen Minderheit wurde entscheidend durch den gnadenlosen Einsatz in der Trudarmija geprägt. Die Konzentration auf den Baustellen und in den Industriebetrieben zog einen gewaltigen Urbanisierungsschub nach sich; fortan entstand in der vornehmlich landwirtschaftlich geprägten Ethnie eine verhältnismäßig große Gruppe von Arbeitern und technischer Intelligenz. Die langjährige Trennung der deutschen Frauen und Männer in einer andersethnischen Umgebung führte zu einer starken Zunahme von Mischehen, was eng mit zunehmenden Akkulturations- und Assimilationsprozessen verbunden war. Die Weigerung des Sowjetstaates, die vollständige Rehabilitation der «sowjetischen Bürger deutscher Nationalität» zu gewährleisten, wirkte sich lähmend auf die Beteiligung am politischen und gesellschaftlichen Leben aus. Die Verbitterung über fortlaufende Diskriminierung äußerte sich sowohl in den Forderungen, die nationale Territorialautonomie wiederherzustellen und den Deutschen die gleichen Rechte wie anderen Völkern zu gewährleisten, als auch in Bestrebungen, nach Deutschland oder Kanada auszuwandern. Bis heute ist diese Hinterlassenschaft der sowjetischen Nationalitätenpolitik noch nicht hinreichend überwunden.


                                                                       




         


                                                                                                                                                                                                                                         Viktor Krieger