понедельник, 10 ноября 2014 г.

Sachalin

Sachalin

Reich an Naturlandschaften und Energieressourcen

Die Region Sachalin in ihrer heutigen Form wurde im Januar 1947 gegründet. Sie liegt am östlichen Rand Russlands und umfasst die Insel Sachalin und die Inselgruppen Tjulenij und Moneron sowie die Inselkette Kurilen. Die Inselkette trennt den Pazifik vom Ochotskischen Meer. Das Territorium der Oblast Sachalin umfasst 87.100 Quadratkilometer (Sachalin: 7.400, Kurilen: 15.600 Quadratkilometer), die Nord-Süd-Ausdehnung 948 Kilometer, die Breite der Insel Sachalin liegt zwischen 30 und 160 Kilometern. Damit ist Sachalin eine der größten Inseln Russlands und größer als Bayern. Sachalin ist schon seit Beginn ihrer Besiedlung im 17. Jahrhundert durch die Japaner (vom Süden der Insel kommend)
und die Russen (vom Norden kommend) ein Zankapfel widerstreitender Interessen. 1875 wurde mit dem St. Petersburger Vertrag die Souveränität Russlands auf Sachalin festgelegt, wobei die Insel im Laufe der Zeit zu verschiedenen Verwaltungsbezirken gehörte. Japan erhielt die Kurilen bis einschließlich Kamtschatka. In Folge des russisch-japanischen Krieges 1904/1905 stand das Gebiet südlich des 50. Breitengrads bis 1945 unter japanischer Herrschaft. Daher geht die noch heute im Süden der Insel bestehende Infrastruktur der Südinsel auf die Kriegsjahre zurück und die Eisenbahn auf Sachalin fährt auf der schmaleren japanischen Spurbreite von 1067 Millimeter. Im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen
der Sowjetunion und Japan 1945 besetzte erstere schließlich ganz Sachalin und die Kurilen. Da sich die wenigen Ureinwohner der Insel im russisch-japanischen Krieg 1945 auf die japanische Seite gestellt hatten, mussten diese sich nun endgültig im japanischen Hokkaido niederlassen. Der Anteil der Ureinwohner beträgt heute 0,5 Prozent der Bevölkerung Sachalins. In den Folgejahren bestand auf der Insel ein Gulag, in dem bis zu 15.900 Menschen arbeiteten. Diese waren auch beim Bau von erdölverarbeitenden Betrieben und Pipelines eingesetzt. Sachalin war schon unter dem Zaren vor allem eine Gefängnisinsel, sodass die heute dort lebenden Menschen bis auf die durch den Gasboom zahlreich Zugezogenen nachkommen ehemaliger
Verbannter und Zwangsarbeiter sind. Das bekannteste literarische Werk über die Insel Sachalin ist der gleichnamige Reisebericht von Anton Tschechow, in dem dieser die Zwangsarbeit im Zarenreich anprangert. Japan verzichtete 1951 aufgrund des Friedensvertrages von San Francisco auf die Souveränität über Sachalin und einen großen, allerdings nicht explizit festgelegten Teil der Kurilen. Die Sowjetunion unterzeichnete den Vertrag
jedoch nicht.

Die Hauptstadt Juschno-Sachalinsk

Die Spuren der Zarenzeit wurden in Juschno-Sachalinsk während der Herrschaft der Japaner weitgehend ausgelöscht, aber auch die sowjetische Architektur weicht nun schon wieder modernen Hotelbauten und Industrieanlagen, denn die einzige Großstadt auf der Insel boomt seit der Entdeckung von Öl und Gas. Bis 1991 war Sachalin militärisches Sperrgebiet und für Ausländer
nur mit Ausnahmegenehmigung zugänglich, aber auch heute ist für einige Gebiete außerhalb der Hauptstadt noch eine Zugangserlaubnis notwendig. Zwei Drittel der Oberfläche Sachalins sind bergig (höchste Erhebung: Lopatin-Berg, 1609 Meter). Der nördliche Teil der Insel ist eine schlammige Ebene mit Taigalaubwald, in der Mitte und im Süden sind die Berge eher mit Fichte und Kiefer, aber auch Birke bewachsen. Hier leben Bären, Wölfe, Vielfraße, Marder, Wild und Kreuzottern. In der Monsungegend wird es im Winter im Süden durchschnittlich -6, im Norden -24 Grad kalt und im Sommer bewegen sich die Temperaturen gewöhnlich zwischen +19 (Süden)
und +10 Grad im Norden der Insel. Hier dauert der Winter von Oktober bis Mai, während im Süden der Winter erst im November endet und bereits im April zu Ende geht. Taifune sind im Sommer nicht selten. Die Kurilen strecken sich von Nord nach Süd auf etwa 1200 Kilometer und bestehen aus 30 großen und etwa 20 kleineren Inseln vulkanischer Herkunft. Vierzig der 160 Vulkane auf den Inseln sind immer noch aktiv. Der höchste Berg des Archipels ist mit 2339 Metern Höhe der Alaid. Auf der Iturup Insel befindet sich außerdem der höchste Wasserfall Russlands (Ilja Muromez, 141 Meter). Flora und Fauna sind weitgehend vergleichbar mit der Sachalins. Das Seeklima führt hier zu milden Wintern und gemäßigt warmen Sommern mit relativ viel
Regen und Nebel. Über die Kurilen wehen häufig starke Winde mit bis zu 40 Metern in der Sekunde.

Aufstrebende Wirtschaftsregion

Sachalin gewinnt seit 1996 zunehmend an Bedeutung. Auf 20.000 Quadratkilometer im Küstengebiet werden die größten Ölvorkommen Russlands (700.000 Tonnen) und die höchsten Erdgasreserven der Welt (2500 Milliarden Kubikmeter) erwartet. Besonders der russische Energieriese Gazprom und das internationale Unternehmen Shell sind an deren Abbau beteiligt. Am Südende der Insel entsteht zur Zeit im Rahmen des Projekts "Sachalin II" eine ökologisch umstrittene Flüssigerdgasanlage, von der aus ab 2008
auch in die USA geliefert werden soll. Aufgrund dieser einmaligen Rohstoffreserven sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Ausländer nach Sachalin eingewandert, sodass die Region nicht nur den höchsten Ausländeranteil Russlands beherbergt, sondern hier auch eine große Zahl gut ausgebildeter und entsprechend viel verdienender Russen aus anderen russischen Regionen leben und arbeiten. Diese konzentrieren sich vor allem in Juschno-Sachalinsk, denn weite Teile der Insel sind weiterhin von unwirtlicher Taiga und hohen Bergen bedeckt. Diese einmalige Natur ist allerdings durch den zügigen Abbau der Rohstoffe und die dadurch entstehende Umweltverschmutzung stark gefährdet. Sachalin ist daher vielen besonders aufgrund der großen Kampagnen von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen im Kampf gegen die Zerstörung der Insel und ihrer Naturschätze bekannt. Die Verwaltung der Insel will von
diesem Bekanntheitsgrad nun profitieren und investiert verstärkt in die Schaffung moderner Infrastruktur, um den Tourismus auf der Insel auszubauen. Neben Öl und Gas verfügt die Region über große Fischbestände und gilt in Bezug auf Meeresfrüchte als eine der produktivsten Ozeanregionen. Viele wertvolle Fischarten gedeihen hier und waren früher das einträglichste Exportgut der Insel. Der Fischfang wird aber zunehmend verdrängt und gefährdet. Weitere Ressourcen des Gebiets Sachalin sind Mineralien wie Kohle, Torf und Holz. 87 Prozent des Territoriums sind von Wald bedeckt. Besonders wertvolle Nadelhölzer machen Sachalin zu einem der wirtschaftlich stärksten Holzlieferanten Russlands. Ein weiterer wichtiger
wirtschaftlicher Sektor in der Region ist das Transportwesen. Eine führende Rolle spielt aufgrund der geografischen Gegebenheiten der Transport zu Wasser. Fast alle Güter werden per Frachter oder Fähre nach Sachalin bzw. von Sachalin nach Russland oder in andere Länder befördert. Die Region verfügt über elf Seehafen, davon dienen acht dem Frachtverkehr und zwei der Fischerei. Seit 1999 verkehren zwischen Korsakow und Wakkanai Fähren. 30 Prozent des Transports innerhalb Sachalins werden mit der Bahn abgewickelt und durch regelmäßige Fährverbindungen sind die Inseln mit dem russischen Festland verbunden. Der Luftverkehr dient vor allem dem Transport von Passagieren und zu schlecht auf anderem Wege erreichbaren Regionen. Sachalin ist durch regelmäßige Flüge nach Moskau, Chabarowsk, Wladiwostok und andere russische Städte mit dem russischen Festland,
aber auch mit dem Ausland verbunden.

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