пятница, 21 ноября 2014 г.

Wer bin ich?

Wer bin ich?

Auslandsdeutscher, Volksdeutscher,
Russlanddeutscher, Sowjetdeutscher,
Deutschstämmiger Sowjetbürger?
Deutschrusse auch? - Ach, was denn noch?
Doch, doch, ja noch:

Ausgewiesen, eingewiesen,
integriert und angepasst.
Hier Aussiedler, da Umsiedler -
Emigrant und Immigrant,
Auswanderer und Einwanderer,
russischer Bürger deutscher Zunge,
Vertriebener und Flüchtling.
Verschleppter Häftling noch dazu,
aus dem Gewahrsam fremden Staates
schließlich freigegeben.

Was will man denn von mir?
Was macht man hier mit mir?
Was müssen diese Etiketten denn
festhalten und bestimmen?
Merkmale sind es, die mein Schicksal zeichnen
und festnageln für immer!
Entscheidungen der hohen Politik sind das,
Maßnahmen von Behörden,
die diese Distanz bewirken.

Warum nimmt man mich nicht auf?
Heimkehrer bin ich doch -
ein Deutscher, weiter nichts!
Ein Deutscher, der den ganzen Hass,
die Rache gegen Deutschland
stellvertretend fühlen, tragen
und erdulden musste.
Als Sklave hungernd.
Kaum dem Tode entronnen sind meine Eltern.
Beschimpft, zurückgesetzt in Schule
und Beruf, riss ich mich los.
Die ganze Jugend, die ihre Ängste überwand,
sie drängt zurück zur alten Heimat,
Kost' es, was es wolle!
Nur wenigen gelingt's, ans Ziel zu kommen.

Nun - ich bin da!
Und danke, danke, danke!
Wer bin ich jetzt?
Kein fremder Gast, der irgendwann zurück will,
sondern euer Landsmann, der endlich
nun daheim ist
und in Kirchenbüchern die Namen
seiner Ahnen sucht,
die einst des Vaterlandes Not
gezwungen auszuwandern.

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