вторник, 10 марта 2015 г.

Ein Bettelkind in Sibirien

Ein Bettelkind in Sibirien


Es trippelt und stolpert bei Schnee und Wind, 
Auf sibirischen Wegen ein deutsches Kind. 
Die Eltern, die nahm man ihm weg mit Gewalt. 
Und Oma ist krank und der Ofen ist kalt.

Drei Tage kein Brot im ganzen Haus,
So trieb es der Hunger zum Betteln hinaus. 
Fremd ist ihm die Sprache im wildfremden Ort, 
es kennt nur ein einziges russisches Wort.

Statt Brot sagt es „Chleb“, streckt sein Händchen hervor 
Frierend, vergebens, vor manch fremdem Tor. 
„Zum Betteln such dir einen anderen Ort!“ 
Man stößt und jagt es mit Drohungen fort.

Ihm schwindelst vor Hunger, die Kraft geht schon aus, 
Der Abendwind treibt es zum Dorfe hinaus. 
Die Nacht ist stockfinster und heftig der Wind, 
Sibirische Straßen gefahrdrohend sind.

Der Sturm rast vorüber, die Wolken ziehen ab, 
Am Rande des Weges – ein Kind ohne Grab. 
Sein flehendes Händchen zum Himmel bedeckt, 
Vom schneeweißen Leichtuch es gnädig bedeckt. 

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