среда, 17 декабря 2014 г.

Russlanddeutsche

Schwäbisch hall

Das Christkind ist ein Mädchen

In russischsprachigen Ländern wird Weihnachten in der Nacht vom 7. Zum 8. Januar gefeiert. Aber viele russlanddeutsche, die in Deutschland leben, feiern am 24. Dezember. Trotzdem pflegen sie eigene Traditionen.
                                           Foto: Ufuk Arslan
Zum Feiern gehören festliche Speisen. Wer die russische Küche mag, kann sich zum Beispiel im Hessentaler Laden "Kalinka" die Zutaten besorgen - und dabei Leute aus verschiedenen Ländern treffen. Die meisten Kunden sind Aussiedler aus Kasachstan, die in den 90er-Jahren die Möglichkeit hatten, nach Deutschland zu ziehen, weil ihre Vorfahren Hiesige waren. Sie gehen zu "Kalinka", um zum Beispiel Pelmeni, das sind Teigtaschen mit Hackfleischfüllung, oder die russische Schokolade "Alyonka" zu bekommen. Man hat fast den Eindruck, dass man in Russland sei, wenn man im Laden steht. Fast alle unterhalten sich auf Russisch. Olga (die Gesprächspartner wollen ihre Familiennamen nicht in der Zeitung lesen) kommt aus Tadschikistan und ist vor 20 Jahren nach Deutschland gezogen. Heute arbeitet sie in der Fleischabteilung des Geschäfts. "Was mir als Erstes einfällt, ist, dass sich in der Weihnachtszeit viele russische Frauen ihre Zukunft mithilfe von Kartenlegen und Kaffeesatz voraussagen lassen. Auch ich habe das gemacht", sagt Olga. "Hätten wir viel Geld, würden wir das ganze Jahr lang Weihnachten feiern", meint Arthur, der seit 1997 mit Ehefrau Galina in Hessental lebt. "Unsere Kinder mögen es, im Schnee zu spielen", sagt Galina. Ekaterina aus Pawlodar im Norden Kasachstans erzählt, dass sie einfach im Familienkreis zusammensitzen und sich darüber unterhalten, was ihnen auf dem Herzen liegt. "Meine Mutter ist in dieser Zeit gern bei uns. Sie bereitet für uns Kholodec, einen Strudel mit Kohl und Geflügel, sowie einen russischen Salat namens Olivje zu", sagt Ekaterina. "Eine wichtige Rolle spielt für uns in der Weihnachtszeit Enthaltsamkeit in allen Lebensbereichen. Man sollte nicht sündigen, nichts Böses tun und anderen verzeihen", erklärt Lilija, die vor 25 Jahren nach Schwäbisch Hall gezogen ist.Irina lebt seit 1994 in Hessental mit ihrer Familie. "Ich kann mich daran erinnern, dass beim Essen Nudelsuppe für uns eine große Bedeutung hatte. Außerdem haben wir uns als Christkind verkleidet. Das ist bei uns ein Mädchen, das sich als Enkelin des Weihnachtsmanns vorstellt." Irinas Großvater sei sehr religiös gewesen und habe in der Vorweihnachtszeit aus der Bibel vorgelesen. Die Großmutter backte vor dem Fest Kuchen und Kekse. Sie konnte sogar selbst Butter machen. Schon im Herbst habe man sich auf Weihnachten vorbereitet. "Der Speck wurde rechtzeitig geräuchert, und Gurken sowie Tomaten wurden meistens von unseren Großeltern eingelegt", sagt Irina und fügt hinzu: "Mir gefällt es, wie man hier in Deutschland Weihnachten feiert. Es werden viele Gebäude mit bunten Lichtern verziert. Die Straßen strahlen Weihnachtsstimmung aus. Ich beginne, den Moment zu genießen."
·         Zusatzinfo

Die Geschichte der wolgadeutschen Aussiedler

Deportation Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Russlanddeutschen innerhalb weniger Wochen aus den europäischen Teilen der Sowjetunion nach Osten deportiert. Dies geschah entsprechend dem Erlass des Obersten Sowjets, dem Legislativorgan der UDSSR, vom 28. August 1941. Die Deportierten wurden vorwiegend nach Sibirien, Kasachstan und an den Ural gebracht. Die Sowjetunion wollte mit der Umsiedlung eine weitreichende Kollaboration der Russlanddeutschen mit Nazi-Deutschland verhindern. Aus diesem Grund wird der Bevölkerung mit deutscher Herkunft die deutsche Staatsangehörigkeit gewährt. Die meisten Menschen, die aus diesen Gebieten und Kreisen kommen, ziehen infolgedessen nach Deutschland.

Die Sowjetunion wollte sie vollständig zu zerstören, weil sie Deutsche waren.

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